Der gegenständliche Beitrag wird uns von den IBN-Kolleginngen und Kollegen der Tiroler Landesverwaltung zur Verfügung gestellt.
Bildquelle und Copyright: Land Tirol
„Es geht um eine quer durch die gesamte Organisation zu „lebende“ Kultur, die ohne die wahrgenommene Vorbildwirkung der Organisationsleitung (tone from the top) und jeder Führungskraft auf allen Ebenen (tone from the middle) nicht umzusetzen ist […].“[1]
Das Vorleben einer Compliance-Wertekultur wie Integrität, Transparenz und Objektivität bedeutet, als Führungskraft für sich und MitarbeiterInnen Verantwortung zu übernehmen. Integrität als Schlüsselkompetenz fördert das Vertrauen, die Motivation und Arbeitszufriedenheit der MitarbeiterInnen. Integrität hat einen positiven Einfluss auf Arbeitsprozesse, Informations- und Kommunikationsabläufe und Arbeitsergebnisse. Eine integre Führungspersönlichkeit zeichnet sich dadurch aus, dass das tatsächliche Handeln mit den eigenen Werten eine größtmögliche Übereinstimmung zeigt. Dem öffentlichen Interesse ist gegenüber dem privaten Interesse stets der Vorzug zu geben. Wesentlich ist, dass gerade im Angesicht von Herausforderungen und äußeren Widerständen das Führungshandeln glaubhaft und standhaft bleibt.
Die Amtsführung der Tiroler Landesverwaltung sieht es als unerlässlich, dass sämtliche Führungskräfte des Landes in ihrem Wirkungsbereich unter Beachtung aller Regeln und Vorgaben für eine korruptionsfreie Verwaltung Sorge zu tragen haben.
Wann und wo können Führungskräfte ihre Vorbildwirkung in der Tiroler Landesverwaltung ausüben und stärken?
- Selbst Ansprechstelle für Fragen zu Compliance und Korruptionsthemen sein
- Wesentliche Inhalte zum Verhaltenskodex „Die VerANTWORTung liegt bei mir – EINE FRAGE DER ETHIK“ vermitteln
- Auf das im Zwei-Jahres-Intervall verpflichtend duchzuführende E-Learning „Die VerANTWORTung liegt bei mir – EINE FRAGE DER ETHIK“ hinweisen
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Da nicht allen Bediensteten ein PC-Zugang für die Absolvierung des E-Learnings „Die VerANTWORTung liegt bei mir – EINE FRAGE DER ETHIK“ zur Verfügung steht, ist es stattdessen erforderlich, dass für diesen Personenkreis eine verpflichtende Sensibilisierung direkt durch die Führungskraft vorgenommen wird. Führungskräfte sind Vorbilder und MultiplikatorInnen für diese wichtigen Themen. Anleitungen und Hilfestellungen stehen zur Verfügung.
- MitarbeiterInnengespräche führen
- MitarbeiterInnen zur Teilnahme an themenspezifischen internen Fortbildungen motivieren
- Relevante Aussendungen zB in Dienstbesprechungen thematisieren
- Risikobereiche erkennen und bewerten
- Tragfähige und nachhaltige Lösungen zur Qualitätssicherung finden (Interne Kontrollsysteme)
- Sich bei Fragen an die zuständige Stelle (Sg. Innenrevision und IT) wenden.
Vorbild sein bedeutet auch MultiplikatorIn sein. Es geht um das Vermitteln und die Weitergabe von Fachinformationen, Strategien und Kompetenzen. Wachsam in Hinblick auf Korruption sein, das Deutlichmachen der Ablehnung von dolosen Verhaltensweisen und Handlungen, das Hinterfragen von eigenen Privilegien oder das Setzen einer klaren Festlegung von Entscheidungsspielräumen zeigen beispielhaft auf, was unter einem verantwortungsbewussten Verhalten von Vorgesetzten zu verstehen ist. Gesehenes wird stärker wahrgenommen als Gesagtes. Die Vorbildwirkung ist richtungsweisend.
[1] Korruptionsprävention in Theorie und Praxis, Aktuelle Maßnahmen und Umsetzungen – Andreas Wieselthaler (Hrsg), S 126.“
Das IBN-Team möchte sich an dieser Stelle für das Engagement der Tiroler IBN-Kolleginnen und Kollegen recht herzlich bedanken.